NWA 2025: Umgang mit aktuellen Vereinbarkeits-Trends & Herausforderungen (Antitrends)

Inmitten der Dynamik des pluralistischen Zollhauses der Genossenschaft Kalkbreite in Zürich kamen die engagierten Vertreterinnen und Vertreter der Prädikatsbetriebe der Fachstelle UND zum alljährlichen Netzwerktreffen zusammen, um gemeinsam Ideen auszutauschen, voneinander zu lernen und wegweisende Perspektiven für eine zukunftsfähige Arbeitswelt zu entwickeln. Das Engagement und die wertvollen Beiträge haben das Treffen einmal mehr zu einem bedeutenden Forum für Wissenstransfer und Netzwerkpflege gemacht.

Das Kernthema «Umgang mit aktuellen Vereinbarkeits-Trends & Herausforderungen (Antitrends)» des diesjährigen Treffens traf den Nerv der Zeit. In interaktiven Gruppen wurden aktuelle Entwicklungen diskutiert, Best Practices geteilt und mögliche Lösungsansätze erarbeitet. Die intensiven Gespräche sowie praxisnahen Gruppenarbeiten lieferten erneut wertvolle Erkenntnisse für die betriebliche Optimierung der Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben. Besonders bereichernd waren auch die inspirierenden Beiträge der renommierten Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis, die mit ihrem Fachwissen wertvolle Impulse setzten.

Inputreferat 1

Dr. Nora Keller, Senior Researcher am CCDI der Universität St. Gallen, bot einen tiefgehenden Einblick in aktuelle Entwicklungen rund um Vereinbarkeits-Trends und Antitrends – sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus praktischer Perspektive.


Die wichtigsten Aspekte im Überblick

  • Vereinbarkeit bleibt trotz Herausforderungen ein relevanter Faktor im Umgang mit dem Fachkräftemangel
    Massnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit – etwa wie flexible Arbeitsmodelle oder eine offene Betriebskultur – gelten für die allermeisten Betriebe weiterhin als wichtige Bestandteile. Sie können einen Beitrag dazu leisten, dem Fachkräftemangel strukturell entgegenzuwirken. 

  • Verfestigte Erwerbsmodelle wirken als Hemmnis für Transformation
    Die Verteilung bezahlter und unbezahlter Arbeit bleibt geschlechtsspezifisch unterschiedlich. Starre Karrierenormen und betriebliche Erwartungen tragen dazu bei, traditionelle Rollenbilder zu verfestigen und erschweren es Unternehmen, die Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben nachhaltig zu fördern. Instrumente wie Elternzeitregelungen oder Angebote zur Unterstützung bei der Familienplanung helfen, diese Normen aufzubrechen. Davon profitieren alle Beteiligten: Mitarbeitende, Unternehmen und die Gesellschaft insgesamt.
  • Familienplanung als Aspekt betrieblicher Verantwortung diskutieren
    In vielen Unternehmen werden Fertilität und Familienplanung bis heute als reine Privatsache angesehen. Herausforderungen wie Kinderwunsch, Fruchtbarkeit, Fehlgeburten oder reproduktive Behandlungen finden im Arbeitsalltag kaum Beachtung und sind nach wie vor mit Tabus belegt. Ein Whitepaper der Universität St. Gallen gibt Hinweise, wie solche Themen offener adressiert werden können. 

  • Inklusion und Gesundheit zusammendenken
    Die Forschung der Universität St. Gallen bestätigt, dass Inklusion das Wohlbefinden und die Gesundheit aller Mitarbeitenden nachhaltig verbessert. Investitionen in Diversität, Inklusion und Vereinbarkeit zahlen sich direkt auf das betriebliche Gesundheitsmanagement aus.

Inputreferat 2

Prof. Dr. Gerry Bruederlin, Dozent und Programmleiter am Institut für Personalmanagement und Organisation (PMO) der FHNW, beleuchtete die potenziellen Auswirkungen sowie die sinnvollen Einsatzmöglichkeiten von KI im HR-Management – mit Fokus auf Chancen, Herausforderungen und ethische Implikationen.


Die wichtigsten Aspekte im Überblick

  • KI verändert Anforderungen im Unternehmen – Kompetenzen frühzeitig erkennen
    Der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz verändert Tätigkeiten, Rollen und die Anforderungen an Kompetenzen im Unternehmen grundlegend. Für die Personalabteilung ist es daher entscheidend, Qualifikationslücken frühzeitig zu identifizieren – eine anspruchsvolle, aber unverzichtbare Aufgabe. In Zukunft werden Kompetenzprofile wichtiger sein als traditionelle Stellenbeschreibungen.
  • HR als Mitgestalterin in der digitalen Transformation
    Neue Technologien verändern nicht nur die Kompetenzanforderungen an Mitarbeitende, sondern beeinflussen auch Aufgaben und Rollen innerhalb der Personalabteilung selbst. HR-Organisationen stehen dabei nicht nur in einer begleitenden, sondern zunehmend in einer agierenden Transformationsrolle: Sie identifizieren Lernbedarfe, initiieren Entwicklungsangebote und reflektieren den verantwortungsvollen Einsatz neuer Technologien.
  • Wachsender KI-Einsatz verlangt sorgfältige Abwägungen
    Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Schweizer Berufsalltag und in Schweizer HR-Abteilungen nimmt tendenziell zu. Dabei stehen Effizienzgewinne – etwa in der Administration oder der Weiterbildung – möglichen Herausforderungen gegenüber. Dazu zählen insbesondere Fragen des Datenschutzes sowie ethische und kulturelle Aspekte, die es im Rahmen unternehmerischer Verantwortung zu berücksichtigen gilt.

Abgerundet wurde das Treffen durch kulinarische Highlights: Die raffinierten Suppen und himmlischen Kuchen von Suppelade! sowie die knusprig-luftige Focaccia von Da Marco sorgten für die nötige Energie für angeregte Diskussionen und produktive Gruppenarbeiten.

Die Fachstelle UND bedankt sich herzlich bei allen Teilnehmenden, Referierenden und Unterstützenden sowie bei den Teams von Flex Zollhaus und Gleis, die diesen Anlass zu einem bereichernden und inspirierenden Austausch gemacht haben. Die Veranstaltung war geprägt von spannenden Impulsen, hoher Praxisrelevanz und intensivem Dialog – ein voller Erfolg!

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